Inktober 2022

01. Oktober 2022

Mein erster Inktober. Grund genug völlig überehrgeizig an die Sache ranzugehen und mir selbst alles noch schwerer zu machen. Ich zeichne nur mit links – mit meiner schwachen Hand. Bin sehr gespannt, ob nach 31 Tagen Unterschiede zu sehen sind.

1. Oktober: Gargoyle (dt. gothischer Wassersprudler mit Fratzengesicht)

Irgendwie erinnern diese Wesen mich vom Gesichtsausdruck immer an Menschen, wenn sie ihr Handy checken.

02. Scurry  (hasten, huschen, wuseln)

um die Unruhe des Begriffes darzustellen eignet sich die linke Hand natürlich besonders gut. Die ist nämlich sehr unruhig👋. Ich bin gespannt, ob und wie sich das im Laufe des Inktobers noch verändern wird.

03 Bat (Fledermaus)

Auch wenn sie das Licht meistens meiden, Ab und zu sieht man die Schatten über die Wände huschen. Ich habe es nie genau gesehen, aber so in etwa stelle ich es mir vor…

04 SCALLOP (Muschel)

Was ist das besondere bei einer Muschel? Ich denke, es ist der Moment, an dem man sie entdeckt, halb eingegraben im Sand. Dass man zur richtigen Zeit an die richtige Stelle geschaut hat. Ein zufälliges Ereignis eigentlich und vermutlich gar nicht so unwahrscheinlich, wenn man nur lange genug seinen Blick schweifen lässt. Trotzdem selten genug, dass man es als etwas besonderes erlebt.

05 Flame (Flamme)

Flammen machen Spass. Flametober 2023 – wer ist dabei?
Was für Flammen möchte ich malen? Vielleicht spricht der Hunger aus mir, aber ich hätte Bock auf was Flambiertes….
Meine letzten 2-3 Inktober Bilder wurden mir zu fein – und irgendwie zu langweilig. Davon wollte ich mich doch lösen. Es war Zeit, mal wieder was schnelleres, gröberes machen. Irgendwas mit Feuer eben.

06 BOUQUET(Blumenstrauss)

Wenn es um Blumen geht, muss ich natürlich Leonge sprechen lassen: „…aber um die Blumen mitzubringen und zu verschenken reißen wir sie aus ihrem Leben. Wir schauen ihnen buchstäblich beim Sterben zu.“
Nun Lenonge kann man wohl mit einem Sträußchen leider keine Freude machen – aber dieser Strauß ist ja nur gemalt.

Hinweis: Für diesen Post wurden keine Pflanzen gequält oder getötet.

07 Trip (Reise)

Nun, um ehrlich zu sein bin ich in der Zeile verrutscht und habe zuerst „Match“ gezeichnet, was ja morgen drankommt. War sogar ein paar Minuten online, bis ich es gemerkt und gelöscht habe.
Darum hier recht lieblos Trip hingeschmiert ohne besonders schlauen Kommentar – aber ist soetwas nicht auch Teil einer jeden Reise?

08 Match (Ebenbild, aber auch Gegenstück)

Gleichheit symbolisiert Zusammengehörigkeit. Calph hier im Bild nutzt gleiche Kleidung als non-verbales Mittel, um beim 2. Date die Zusammengehörigkeit zu Leonge zu demonstrieren.
Wie Leonge darauf reagieren wird? Wird sie ihm sofort um den Hals fallen oder kann sie sich noch zusammenreißen bis nach dem Laser-Tag?

09 Nest (Nest)

„Nest ist eine Bezeichnung für Baue, die von verschiedenen Tierarten hergestellt werden und ihnen als Schlaf-, Wohn- und Brutstätte dienen.“ (Wikipedia)
Darüber hinaus dient mir persönlich ein Nest auch noch als Pringels-, Netflix-, Grübel-, Comic-, und Realitätsfluchtstätte.

10 Crabby (mürrisch)

Bei mürrisch musste ich – mal wieder – gleich an Leonge denken. Mir tut das schon etwas leid für sie. Ich hoff, ihr bekommt kein schlechtes Bild von ihr, auch wenn ihr sie ständig nur genervt, mürrisch und wütend seht. Tief in ihrem Inneren ist sie eigentlich ganz nett… genau wie ich…

11 Eagle (Adler)

Eagle (Adler)
Heute hab ich noch einiges anderes vor – darum nur ein ganz schneller und liebloser Adler. Auch ohne Gag – aber Adler schauen ja auch immer so ernst.

11 Forget (vergessen)

Unser Gedächtnis liegt nicht im gleichen Hirnbereich wie unserer Bewusstsein. Unser Gedächtnis liegt im Unterbewussten. Dort liegen so unendlich viele Erinnerungen, dass wir in jedem einzelnen Moment überwältigt wären. Wir könnten keine Ordnung in unsere Gedanken bringen, weil es zu viele wären. Zu viel Freude, Trauer, Wut, Angst – davor schützt uns unser vergessen. Davor, und vor diesem Joghurt mit dem gewölbten Deckel, der womöglich schon länger im Kühlschrank steht.

13 Kind (freundlich, nett, liebenswürdig)

Was ist nett, und wie malt man das? Ist es ein Geschenk? Nein, ich stehe mit Geschenken etwas auf Kriegsfuß. Da bin ich nicht gut drin. Weder im schenken noch im beschenkt werden.
Ich wollte auf Zeit und Aufmerksamkeit hinaus und versuchte mich an dieser einladend gemeinten Handgeste. Sie beinhaltet aber noch so viel mehr: Schutz, Trost, Sicherheit, ein gemeinsamer Weg,…
Im Nachhinein fand ich noch etwas in dieser Geste, was zu „kind“ passt: Die Innenseiten unserer Handgelenke sind ungeschützt. Dort sind wir Verletzlich. Vielleicht ist das das freundlichste, was diese Handgeste zeigt: Vertrauen.

14 Empty (leer)

Leere kann alles sein. Leere kann verstören und befreien, aufregen und beruhigen, Nichts bleibt leer. Wir füllen die Leere stets mit unseren eigenen Vorstellungen.

Warum steht die Person im Bild so da?
Was tut sie?
Was ist das für eine Geschichte?

Was auch immer du siehst, es ist deine Geschichte.

15 Armadillo (Gürteltier)

Armadillo (Gürteltier)

16 Fowl (Federvieh)

Ein Huhn in seiner natürlichen Umgebung.
Es ist ein sehr stolzes Huhn geworden, wie ich finde. Das deutet darauf hin, dass ich selbst unterbewusst enorm….
Oh shit!!
Schon so spät?! Ich muss doch los zu meiner sonntäglichen Fahrradrunde!

17 Salty (salzig)

eine Brezel – wie alle meine Inktober2022 Bilder hingekritzelt mit der schwachen Hand (links) in Medibang Paint Pro auf einer 1-Bit-Ebene (keine Farben, keine Graustufen, nur schwarz) mit dem einfachstmöglichen Werkzeug: Pen

18 Scrape (Kratzer)

Die Küchenreibe – eine Karotte – ein Finger.

In Gedanken woanders, bis der fiese Schmerz dich wieder ins Hier und Jetzt zurückholt. Die Rückseite des Fingers am obersten Gelenk aufgerissen an den scharfen Metallkaten der Reibe. Karotten sind Hart – nicht wie so Gurken oder so. Da muss man ja immer mit so viel Kraft und Schwung reiben. Ein paar kleine Hautfetzen hängen noch immer an der Reibe.

Geplante Fertigstellung des Essens:
12:35 Uhr (+5 min)
Es liegen aktuelle Informationen vor.

19 Ponytail (Pferdeschwanz)

Hierbei handelt es sich um eine sogenannte „schlechte Idee“ und ich schäme mich auch ein wenig dafür. Aber beim heutigen Thema fragte ich mich unweigerlich: wie sieht wohl ein Pferd mit Pferdeschwanz aus?
Und die Antwort bestätigt meine Vermutung, die ich bereits im Vorfeld hatte: es sieht albern aus. Ich bin mir sicher, kein Pferd auf der Welt würde sich aus eigenen Stücken für so eine Frisur entscheiden.
(ANMERKUNG: Die Aussage „… sieht albern aus.“ bezieht sich NUR auf den Pferdeschwanz BEI PFERDEN. Diese Aussage ist nicht auf Menschen übertragbar und es gibt viele, denen diese Frisur steht. Wenn du gerne Pferdeschwanz trägst, bitte lasse dich nicht davon abbringen. Du bist kein Pferd.)

20 Bluff (Felsufer)

Heute mal wieder mit etwas mehr Mühe.
Das ist abgezeichnet von einem Foto der Schlucht von Verdun. Vor Jahren war ich mal da. Eine bis zu 700m tiefe Schlucht und eine Straße oben direkt am Abhang. Ich auf dem Peak meiner Höhenangst am Lenkrad.
Doch der Anblick der Schlucht hat mich fasziniert. Bei einer Pause auf einem Parkplatz beschloss ich einen Blick in die Tiefe zu wagen. Erst als ich von einer fremden Frau ausgelacht wurde, merkte ich, dass es lächerlich war den gesamten Weg von der Autotür bis zur Kante auf allen vieren zu Krabbeln.
Aber es war sehr beeindruckend.

21 Bad Dog (böser Hund)

Ab und zu ist ein Hund ein böser Hund, wenn er kein böser Hund ist.

22 Heist (Raubüberfall)

Juristisch schwierig, ob das nun Einbruch oder Raub ist. Raub beinhaltet im Gegensatz zum Einbruch auch Gewalt. Auch Androhung von körperlicher oder psychischer Gewalt zählt dazu.
Damit klar ist, dass ich die strengen Vorgaben des Inktobers erfülle, hier nun die Vorgeschichte:
Vor dem Haus befand sich Person A in seiner Funktion als Wachmann. Unter Androhung körperlicher Gewalt gegenüber A gelangten die beiden Personen B und C in das Haus.
Plottwist: A hat in weiser Voraussicht den Scholoriegel mit Schlafmittel präpaiert. B und C konnten so gewaltlos festgenommen werden. Im Gefängnis wurden sie zu besseren Menschen und verdienten ihr Geld fortan mit dem Illustrieren von Kinderbüchern.
Alle sind glücklich.

23 Booger (Popel)

Und es ist mir völlig egal, dass ihr jetzt denkt: „aber Elvin hat doch gar keine Nase, wo soll er denn Popeln?“
Solange Indiana Jones eine Atombombenexplosion in einem Kühlschrank überleben darf, so lange darf ich auch meine nasenlosen Figuren Popeln lassen. So!
#kunstfreiheit

24 Fairy (Fee)

Ganz wichtig: wir lachen mit Calph, nicht über ihn. Doch er fühlt sich offenbar nicht wohl in seiner Rolle. Warum eigentlich nicht?
Warum kann nicht mal Calph die Fee sein?
Was spricht da dagegen?
Wovor hat er Angst?
Und warum sind Leonge und Elvin so erleichtert, dass sie nicht die Fee sein müssen?
Was ist so schlimm dran?
Ist es so schwer, der Gute zu sein. Wünsche zu erfüllen und anmutig durch die Welt zu schreiten? Oder ist es einfach nur ein schreckliches Outfit?

25 Tempting (Verlockung)

Quengelware… je nach Ortsteil und Laden findet man hier Zucker, Alkohol oder Steam-Gutscheine….warum sind da nicht mal sinnvolle, elementare Dinge, die man immer vergisst, wie z.B. Kaffeepads oder…. ähm….kein oder! Einfach nur Kaffeepads, alles voll mit Kaffeepads! Das wär doch mal sinnvoll!!!

26 Ego (Selbst)

Selbstportraits sind unerbärmlicher als jeder Spiegel.
Hier sieht man meinen Gesichtsausdruck, während ich parallel Wiso:Steuer 2022 installiere um mich dem unausweichlichen Schicksal der Steuererklärung zu fügen.

27 Snack (Snack)

Wo sind all die Snacks denn schon wieder hin? Geklaut worden am 22.? Na das hab ich jetzt davon, dass ich der Verlockung am 25. widerstehen konnte. Hätt ich nicht tun sollen, dieses widerstehen… war ein großer Fehler… so im Rückblick….

28 Camping (Zelten)

Der Camping-Kocher. Stets praktisch, stets wacklig und stets irgendwie gefährlich. Oft muss man improvisieren, damit man zumindest den Hunger stillen kann, ohne einen Waldbrand auszulösen. Man teilt sich das essen auf dem Boden sitzend mit Ameisen und anderen Insekten aber irgendwie klappt das dann doch.
Dieses Lebensgefühl prägt viele Menschen so sehr, dass sie sich später, wenn sie reich sind einen Hymer kaufen.

29 Uh-oh (Oh-oh)

Der Griff an die Hosentasche um hoffentlich den Schlüssel zu ertasten, getriggert durch das Geräusch der zufallenden Haustür. Als Angewohnheit ziemlich dumm.
Warum mache ich so etwas dummes, frage ich mich immer wieder? Nun vielleicht ist das ja gar nicht dumm? Vielleicht ist das eine Sehnsucht nach Abenteuer. Ausgesperrt sein, ein Risiko eingehen, bereit sein alles zu tun, was nötig ist um die Tür wieder zu öffnen. Ausbrechen aus dem Alltag um am Abend den Cowboy Kollegen erzählen zu können, wie man heldenhaft die Warteschlange des Schlüsseldienstes besiegt hat.
Leider habe ich keine solche Heldengeschichten zu erzählen, weil ich den ganzen Tag über alle 3 Minuten kontrolliere, ob sich mein Schlüssel in der Hosentasche befindet.

30 Gear (Zahnrad, Getriebe, Ausrüstung)

Erste Idee war meine Ausrüstung (Gear) zu zeichnen, mit der ich den Inktober und auch den ganzen Rest gezeichnet habe. Der Kenner weiß jedoch: ein Wacom Intuos Pro M ist im wesentlichen nichts weiter als ein ein schnödes schwarzes Viereck.
Ganz so lieblos möchte ich am vorletzten Inktobertag dann doch nicht abliefern.
Also Zahnräder (Gear). In den letzten 5 Wochen etwa musste ich bei meinem Fahrrad neben dem Tretlager, der Kurbel, der Hinterachse, der Kette auch die Zahnräder der Kassette wegen Abnutzung tauschen. Das wäre doch nett, dachte ich… und um es kurz zu machen: es war eine Scheissidee. Was für eine Frickelarbeit! Hätt ich blos mein gutes Intuos Pro gezeichnet.

31 Farm (Bauernhof)

Fazit zum 31 Tagen mit Links zeichnen:
Ob ich mit rechts oder links zeichne ist gar nicht so ausschlaggebend um ein gutes Bild zu machen. Viel wichtiger ist das, was ich vorher im Kopf hatte – die Idee des Bildes. Hier in diesem Beispiel ist hab ich mir nicht viele Gedanken über die Komposition gemacht und das sieht man. Wär auch mit rechts nicht viel besser geworden.
Nichtsdestotrotz auf Grund des Dialoges ein absoluter Brüller.

Vier zufällige Bilder: